Die Vollgebrauchsprüfung kann man ruhig als die Matura für den Jagdhund bezeichnen. Wenn Sie zur Vollgebrauchsprüfung (VGP) antreten ist Ihr Hund ca. 2 Jahre alt und sicherlich schon ein brauchbarer Jagdhund. Der Ablauf der VGP ist ähnlich der Feld- und Wasserprüfung. Der große zusätzliche Bereich ist die „Waldarbeit“.
Die Waldfächer im Einzelnen:
Fuchs über Hindernis und die Fuchsschleppe sind schlechthin die Kriterien dieser Prüfung, denn kein Hund trägt Ihnen mit großer Freude einen stinkenden Fuchs. Beim Fuchs über das Hindernis (manchmal auch über einen Graben) wird vor den Augen des Hundes der Fuchs in das Hindernis gelegt. Er muss diesen bringen und sitzend ausgeben. Die Schleppe funktioniert wie die Hasenschleppe bei der Feld- und Wasserprüfung, nur wird die Schleppe zu zwei Dritteln im Wald gezogen.
Die Schweißarbeit haben Sie sicherlich genügend geübt, denn eigentlich ist dies die am meisten benötigte Fähigkeit eines Jagdhundes. Die Schweißfährte wird fast immer über Nacht mit Rotwildschweiß gelegt. Die Streckenlänge beträgt ca. 500 Schritte mit 2 Haken.
Abschließend zu erwähnen wäre noch das Stöbern und das Buschieren im Wald. Wobei ich glaube, dies nicht näher erläutern zu müssen. Was Stöbern und Buschieren ist, haben Sie ja hoffentlich bereits bei der Jungjägerprüfung gelernt.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen kurzen Überblick über die 3 wichtigsten Jagdhundeprüfungen bei Vorstehhunden geben. Sollten Sie noch Fragen haben, scheuen Sie sich nicht, mich zu kontaktieren.